mioty Global Summit 2025 – Wird die Zukunft von LPWAN orange?

Die LPWAN-Technologie mioty gewinnt zunehmend an Bedeutung – das zeigte sich deutlich beim mioty Global Summit 2025, der am 15. Mai 2025 in Nürnberg stattfand. Zahlreiche Mitglieder der mioty Allianz, Anwender und Interessierte kamen zusammen, um sich über aktuelle Entwicklungen und zukünftige Potenziale dieser Technologie auszutauschen.
Auch m2m Germany war vor Ort und beobachtet die Entwicklungen rund um diese innovative Technologie mit großem Interesse.
Innovation „Made in Europe“ im Fokus
Zum Auftakt der Veranstaltung unterstrich Bayerns Innenminister Joachim Herrmann in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung europäischer Technologieentwicklung. Denn insbesondere in Zeiten geopolitischer Spannungen, die internationale Lieferketten und Technologiemärkte zunehmend unter Druck setzen, sollte dieser Aspekt nicht außer Acht gelassen werden.
Ergänzende Technologie im LPWAN-Portfolio
Viele der Vorträge auf dem Summit zeigten eindrucksvoll die technischen Vorteile von mioty im Vergleich zu bestehenden LPWAN-Technologien wie LoRaWAN. Dennoch sehen wir von m2m Germany mioty derzeit nicht als Ersatz, sondern vielmehr als sinnvolle Ergänzung zu bestehenden Funktechnologien wie NB-IoT, LTE-M, WiFi HaLow oder NB-Fi (Narrowband Fidelity). Diese Technologien sind jeweils für spezifische Anwendungsfälle optimiert, daher scheint eine Ablösung durch mioty unwahrscheinlich. Während NB-IoT oder WiFi HaLow ihre Stärken im Indoor-Tracking oder der Integration in Mobilfunknetze ausspielen, punktet mioty mit hoher Skalierbarkeit und Störsicherheit.
mioty als moderner Nachfolger von wM-Bus?
Ein besonders spannender Anwendungsbereich für mioty ergibt sich im Umfeld von wM-Bus (Wireless M-Bus), einem etablierten Funkprotokoll zur drahtlosen Auslesung von Verbrauchszählern, wie z. B. für Wasser, Gas oder Strom. mioty wurde ursprünglich mit Blick auf genau diese Anwendungen entwickelt und knüpft hier technologisch an.
Aktuell bringt die mioty Allianz mit mioty4OMS eine Lösung auf den Markt, die speziell auf den OMS-Standard (Open Metering System) abgestimmt ist. OMS ist ein offener, herstellerübergreifender Standard, der in Europa vielfach für die Kommunikation zwischen Zählern und Gateways eingesetzt wird.
Und mit der neuesten Generation 5 des OMS-Standards wurden Aspekte wie Sicherheitsfunktionen, Datenformate und Interoperabilität weiterentwickelt. So überträgt mioty4OMS diese OMS-5-konformen Nachrichten effizient, energiesparend und robust, auch in schwierigen Funkumgebungen.
Damit wird mioty4OMS zu einer zukunftsfähigen Alternative für klassische wM-Bus-Infrastrukturen – besonders dort, wo herkömmliche Lösungen an Reichweite oder Netzstabilität stoßen.

Beeindruckende Anwendungsbeispiele
Ein besonders eindrucksvoller Use Case wurde auf dem Summit vorgestellt: Ein Radarsensor, installiert in einer Fäkaliengrube, konnte trotz des metallischen Schachtdeckels seine Daten problemlos an ein entferntes Gateway senden – ein Beweis für die starke Durchdringung und Reichweite von mioty.
Auch die Fähigkeit, Assets bei hoher Geschwindigkeit (von z. B. 160 km/h auf der Autobahn oder an einer Drohne) zuverlässig zu verfolgen, unterstreicht die Leistungsfähigkeit der Technologie.
Dank der Forward Error Correction (vorwärtsgerichtete Fehlerkorrektur) können sogar Datenpakete rekonstruiert werden, wenn nur knapp über 50 % der Daten korrekt empfangen werden – ein klarer Vorteil in stark verrauschten oder kollisionsreichen Umgebungen.
Robuste, standardisierte Technologie
mioty basiert auf der vom Fraunhofer IIS entwickelten Telegram Splitting Technology, die im ETSI-Standard TS103357 (TS-UNB) definiert ist. Die Technologie besteht aus zwei Software-Komponenten:
- MIOTY Sensorknoten-Software: Optimiert für Ultra-Low-Power-Mikrocontroller
- MIOTY Basisstationssoftware: Lauffähig auf gängigen IoT-Gateways mit Software Defined Radio
Für den industriellen Einsatz stehen bereits kompatible Gateways namhafter Hersteller wie MiroMico, RAK Wireless oder Ast-X zur Verfügung.
Weiterentwicklung und Ausblick
Während LoRaWAN mit Features wie verschiedenen Spreizfaktoren und Device-Klassen punktet, wird mioty kontinuierlich um neue Funktionen erweitert. Die Entwicklung ist also noch längst nicht abgeschlossen.
Damit sich mioty dauerhaft am Markt etablieren kann, liegt es an der mioty Allianz, ein interoperables Ökosystem zu schaffen, Herstellergeräte zu zertifizieren und Anwender nicht nur durch Technik, sondern auch durch wirtschaftlich attraktive Lösungen zu überzeugen.
Fazit
mioty ist ein vielversprechender Baustein in der Welt des IoT mit hoher Skalierbarkeit, robuster Übertragung und europäischer DNA. Ob orange, sprich mioty, wirklich die Zukunftsfarbe von LPWAN wird, bleibt abzuwarten.